19.09.2024
Sommerrüstzeiten der Behindertenarbeit Koßdorf

Sommer 2024

Dieses Jahr begann die Saison mit erheblicher Vorarbeit. Von Herrn Brückner bekamen wir signalisiert, dass die Behindertenbeauftragte des Landes Brandenburg uns finanziell bei dringenden Vorhaben unterstützen würde. Der Essenraum, der Kühlraum und zwei Schlafräume hätten eine gründliche Renovierung sehr nötig. So baten wir unseren Haus- und Hofmaler Storek um den dafür benötigten Kostenvoranschlag. Diesen reichten wir über das Büro des Diakonischen Werkes an die Landesstelle für Behindertenarbeit weiter. Überraschen schnell kam die Zusage: Es ist genehmigt, die Renovierungsarbeiten dürfen beginnen. Diese freudige Nachricht gaben wir an Herrn Storek weiter und er sagte zu, unser Vorhaben in seine Arbeitspläne einzuarbeiten. Da wir in den letzten Jahren nur oberflächlich geputzt und gemalert hatten, waren die Arbeiten aufwendiger als vorher gedacht. Damit wir die Möbel und Einrichtungsgegenstände nicht von einem Raum in den anderen und zurück räumen mussten, entschlossen wir uns, das große Zelt aufzubauen. So hätten wir eine gute Lagermöglichkeit.

Da die FFW Koßdorf leider so kurzfristig nicht verfügbar war, halfen uns die ehrenamtlichen Helferinnen und zwei dazugehörige Männer. So war das Zelt schnell aufgebaut und das große Räumen begann. Als die Räume leer waren, konnte der Malermeister beginnen und seine Arbeit war pünktlich zwei Tage vor den Rüstzeiten bewältigt. Zwischendurch half uns die FFW Koßdorf beim Abdecken und Entleeren der Pools. Leider gab es einige Probleme mit unserer Hauswasserversorgung, aber nach zwei Tagen hatten Firma Geißler und Elektro-Kreisler den Schaden behoben. Nun konnten die Pools befüllt werden und die Poolfirma aus Belgern brauchte die Pumpen zum Laufen. Unsere fünf fleißigen Mitarbeiterinnen konnten nun alle Räume und das Gelände reinigen und vorbereiten. Unser Koch Werner brachte den Speiseplan und die ersten Kuchen wurden gebacken. Am 29. Juni rückten dann auch die ersten Urlauber mit viel Gepäck an und suchten die bekannten Schlafräume auf. Ein erstes Mittagessen mit Kartoffelsuppe und Würstchen war Werners Begrüßungsessen. Weil es ein sonniger Tag war, gingen auch schon mal die ersten ins Wasser. Zum Eröffnungsgottesdienst kam Pfr. Grosser aus Doberlug. Mit Gitarre und frohmachenden Liedern brachte er uns alle in dankbare Bewegung. Wie immer folgte dann das erste große Kaffeetrinken mit den Gästen. Wer wollte, konnte danach in das „himmelblaue“ Badewasser. Aber nicht alle wollten, denn es machte die Runde: „Es kommt noch eine Überraschung“ und tatsächlich: gegen 16.00 Uhr hörten wir Hundegebell von Richtung Kirche. Dort waren inzwischen einige Mitglieder des Hundesportvereins aus Belgern eingetroffen. Trotz des einsetzenden Nieselregens zeigten die Vierbeiner und ihre Herrchen ihr erlerntes Können. Unsere Urlauber schauten gespannt zu und das anschließende Kuscheln mit den Hunden genossen alle. Ein schöner Abschluss des Tages. Die nächsten Tage waren nicht mehr badefreundlich, aber bei Spaziergängen, Basteleien oder den beliebten „Mensch-ärgere-dich-nicht“-Spielen fanden alle ihre Beschäftigung. Am Mittwoch hatten wir Antje Wurch zu Gast, die den Vormittag zum Thema Glück gestaltete und dann das gemeinsame Mittagessen als Abschluss.

Wie all die vielen Jahre hatten uns auch wieder die Freundinnen und Freunde vom Heimatverein Neuburxdorf zu frohen und leckeren Stunden eingeladen. An diesem Tag war es aber sehr heiß, so dass nicht alle zu den gebotenen Aktionen bereit waren. Manfred Knispel führte wieder durch das Gefangenenlager, Marlis machte mit einer kleinen Gruppe einen Spaziergang ums Tiergehege und einige suchten sich für ihren Mittagsschlaf ein schattiges Plätzchen. Glücklich und zufrieden, aber auch geschafft von den vielen Eindrücken, fuhren wir wieder mit den zwei Feuerwehrfahrzeugen zurück – bepackt mit Geschenken und den Resten der leckeren Kuchen, Würste und Salate. Gegen Abend gab es noch ein kleines Gewitter mit normalem Regen, nicht viel – aber so viel, dass sich Blumen, Gras und Gemüse wieder von der Hitze erholen konnten. An diesem Tag waren zwei Urlauber abgereist und Albrecht sowie Andreas mit vier Heimbewohnern aus Seyda waren angereist. So war dann auch die zweite Rüstzeitwoche komplett. Der Sonntag begann etwas kühler, so dass wir einen Spaziergang anbieten konnten. Gegen 14.00 Uhr erwarteten wir Pfr. Von Kymmel mit seiner Frau und Gitarre. Neben seinem kräftigen Gesang hatte er eine gute Nachricht zu verkündigen: Der Diakon Philippus bekam vom Herrn den Auftrag, Richtung Gaza zu gehen, um dem Finanzminister aus Äthiopien die gekauften Schriften auszulegen und am Schluss heißt es: „Er zog seine Straße fröhlich.“ Mögen auch wir suchenden und verzagten Menschen zur rechten Zeit begegnen und ihnen Hilfestellung geben, so dass sie fröhlich und zuversichtlich ihren Lebensweg gehen können! Wir feierten einen lebendigen Gottesdienst mit anschließendem Kaffeetrinken. Montag früh, herrlicher Sonnenschein, dazu die frohe Nachricht: wir fahren einkaufen! Für vormittags war die begehrte Einkaufstour angesagt und nach dem Kaffeetrinken konnte man bei 30 Grad im Schatten nur die Pools zur Abkühlung anbieten. Natürlich durfte das Picknick mit Waffeln an der Elbe nicht fehlen. Auch da war es sehr heiß. Große Freude kam auf, als ein Lastenkahn entlang schipperte. Es wurde kräftig gewunken und die Schiffstute antwortete. Am Donnerstag hatten wir ein Geburtstagskind und um unserem Peter noch eine besondere Überraschung zu bereiten, fuhren wir in den Tierpark nach Herzberg. Pünktlich zum Mittagessen waren wir wieder da und dann kam endlich der sehnlichst erwartete Regen mit kurzem Gewitter.Freitag war der letzte gemeinsame Tag und sollte mit einer Abschlussfeier enden. Es waren zwar Regen und Gewitter angesagt, aber wir nahmen diese Warnung nicht so ernst. Deshalb planten Ilona und Silke einen letzten Einkauf in Falkenberg. Auch ich, Kurt, hatte mich nach dem Mittagessen etwas hingelegt, als es gegen 13.30 Uhr zu Rumpeln und Regnen anfing. Und dann ging plötzlich ein Unwetter über uns hinweg mit Blitzen, Donner, Sturm und Starkregen. Die Gruppe ruhte in ihren Räumen, nur eine Mitarbeiterin war im Zelt. Gemeinsam mit Frank schloss sie das Zelt und die beiden sicherten es, so gut sie konnten. Zu der Zeit wähnten wir Ilona und Silke in Falkenberg, aber sie standen mit dem Auto vor dem Haus und wagten sich nicht auszusteigen. Es schüttete aus vollen Kannen, auch den Dachrinnen war es zu viel, sodass das Wasser über den Rand schoss und vor der Haustür herunter strömte. Vor Schäden an Bäumen und auf dem Grundstück blieben wir verschont, auch unsere Feuerwehr musste nicht ausrücken. Es wurden 32 Liter gemessen. Nach dem Abendbrot gab es als Abschluss eine kurze Andacht mit Segen und einen Film mit den Bildern der letzten zwei Wochen.

Am Sonnabend endete unsere erste Rüstzeit mit dem üblichen Abreisestress!

Und auch der zweite Durchgang waren erholsame und abwechslungsreiche Urlaubstage. Es wurden viele, auch längere, Spaziergänge unternommen. Die Pools konnten oft genutzt werden und es wurde viel gebastelt. Wir feierten zwei fröhliche Gottesdienste. Antje gestaltete eine Andacht mit anschließender Basteleinheit und auch der Belgerner Hundesportverein besuchte uns noch einmal. Da Britta ihren Schäferhund Aron mitgebracht hatte, begleitete uns dieser tierische Freund durch die Zeit. Höhepunkte waren eine Kremserfahrt und die Disco, zu der Darek am letzten Abend eingeladen hat.

Wir blicken dankbar auf eine schöne Urlaubszeit zurück, in der wir vor Schäden und Unfällen bewahrt wurden.

Wir danken ALLEN für die tatkräftige Hilfe – in der Küche, in der Reinigung und in der täglichen Begleitung unserer Urlauber, für die materielle und finanzielle Unterstützung. Ohne Euch wäre unsere Arbeit nicht möglich!!!

Ihr/Euer Team der Behindertenarbeit Koßdorf


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